Was im 20. Jahrhundert so alles angesagt war und wo es sich hinentwickelt hat, habe ich euch in Teil zwei ja bereits beschrieben.
Lasst uns heute also bis in die Gegenwart gehen und sehen, was sich ab den Bunten 70ern so alles getan hat.
Spoiler-Alarm!!!!
Manche Trends kommen immer wieder und sind irgendwie nie ausgestorben.
Also Kaffeebecher voll machen und den Rest erfahren. Vielleicht hilft es euch ja mal bei Wer wird Millionär 🙂
Zudem kommen die ersten Designs mit verschiedenen Farben und Mustern in Mode und die bunte Gesellschaft der 60er und 70er spiegelt sich nun auch auf den Nägeln der Damenwelt und einiger Rockstars.
Diesmal wurden lichthärtende Komposite (Ihr kennt Sie als UV-Gels) für die Verwendung auf Fingernägeln optimiert. Nagelgele basieren ebenfalls auf Acryl, enthalten aber z.B. Urethanacrylat-Oligomere und andere Kunstharze, die entsprechend zu den gewünschten Ergebnissen kombiniert wurden und werden. Die Zusammensetzungen von Gelen variieren stark, da sie von den Herstellern fortlaufend für bestimmte Zwecke optimiert werden. Von zuverlässig und zugleich schonender Haftung auf den Naturnägeln über optimale Flexibilität und Stabilität des Aufbaus bis hin zu Kratzfestigkeit und Glanz der Versiegelung oder Farbbrillanz. Daher gibt es mittlerweile viele verschiedene Gelsysteme, aus denen wir Naildesigner wählen können.
Alle Gele sind nahezu geruchlose, gebrauchsfertige Modelliermassen und werden erst durch die Bestrahlung mit UV-Licht ausgehärtet.
Aufgrund ihrer Vielseitigkeit und des Tragekomforts haben sich die lichthärtenden Fingernagelgele in Deutschland zu den mit Abstand beliebtesten Nagelmodelliermitteln entwickelt.
1994 erscheint der Film Pulp Fiction und bringt, dank Uma Thurman, den bis dahin unbekannten Nagellack „Rouge Noir“ von Chanel groß raus. Das unerhörte, fast schon schwarze Dunkelrot wurde innerhalb nur eines Jahres zu dem meist verkauften Nagellack des gesamten Jahrzehnts. Wie sollte es auch anders sein, nachdem Uma dermaßen einen aufs Parkett gelegt hat mit John Travolta.
Die in den 90ern extrem beliebten und überall aus dem Boden spriesenden Boy- und Girl-Bands (bsp. Take That, die Backstreet Boys, die Spice Girls, TLC, Blackstreet und etliche andere) brachten den Trend der bunten und schönen Nägel noch mal ein ganzes Stück nach vorne. Es waren plötzlich nicht mehr nur die wilden Rocker und Frontgitarristen, die sich die Nägel anmalten. Nein, echte Schwiegersohnanwärter von den größten Boy Groups hatten immer diesen einen „Bad Boy“ in den reihen, der sich die Nägel lackiert hat. Zum anderen wurde auch die Maniküre als reine Pflege der Nägel bei Männern dadurch salonfähiger. In manchen Ländern waren Männer bald fast so häufig in Studios vertreten wie die Damen.
Dieser Trend hält in einigen Ländern und Musikgenres bis heute an, vom Idol bis runter zum jüngsten Fan, bunte Nägel sind bei Mann und Frau angesagt.
Die beliebten Boy- und Girl Groups der 90er gingen zum Teil, wurden erwachsen und machten Ihr eigenes Ding, um später dann doch wieder zusammenzufinden.
Auch in der Nagelwelt ging es weiter und neue Trends entstanden, um sich mit der Vergangenheit zu vermischen und als der neue Standart zu etablieren.
Die heute noch immer beliebten kleinen Steine und Kristalldekorationen gehören seit dem Jahr 2007 zu den beliebtesten Nageltrends überhaupt. Die Modewelle wurde von Designern wie Swarovski erschaffen, die die Nägel der Models mit den glitzernden Applikationen schmückten und sie damit auf den Laufstegen und Hochglanzmagazinen der Welt posieren ließen. Aber sind wir ganz ehrlich, es ist auch wirklich schön, wenn diese Highlight die Hand einer Frau einfach noch schöner machen und Ihr euch dadurch noch mehr präsentieren könnt und Euren Typ zeigt.
Hier waren Designs und echte künstlerische Exzesse zu sehen und zu bestaunen, die keine Frau der Welt auch nur im Ansatz in Ihrem Alltag tragen konnte. Diamanten, Designs die sich vom Arm bis in die Fingerspitze zogen und auch Tattoos in allen erdenklichen Formen und Techniken mit einbezogen. Hier war ganz klar zu sehen, Nailart ist eine Kunstform, die fast keine Grenzen zu kennen scheint.
2014 wurde dann auch „Nailpolis“ gegründet, die Online Plattform, welche den Künstlern eine Bühne bietet und Kunden eine große Auswahl an verschiedenen Ideen und Nageldesigns zeigt. Bis heute ist die Fülle an Innovationen und Ideen, die hier gezeigt werden, in meinen Augen unerreicht und inspiriert zu immer neuen Designs und Formen.
Wenn euch also mal vor dem nächsten Besuch im Studio nicht einfällt, was Ihr gern haben wollt, checkt einfach mal nailpilos.com, passt nur auf, dass euer Kinn nicht auf dem Tisch aufschlägt. Was Ihr hier zu sehen bekommt ist unfassbar schön und leider oft auch nicht durch alle Artists da draußen (mich eingeschlossen) umzusetzen. Meine Empfehlung daher, schickt eurer Nageltante doch einfach ein paar Tage vorab ein Bild und fragt, ob Sie sowas umsetzen kann. Fragen kostet nichts und im Idealfall bis Du auf der nächsten Party oder dem nächsten Mädelsabend mit Deinen Nägeln die Fashionista of Nailart.
Ich würde sagen, dieser Rückblick in die Geschichte war umfangreich.
Manchmal vergisst man, was alles existiert und wie lange es den Beruf eines jeden von uns schon gibt.
Auch ich habe viel Neues gelernt und mein Wissen, rund um die Geschichte meines Handwerks, erweitert und manchmal nicht blöd aus meinem Pulli geschaut.
Ich bin stolz für mich den Weg gegangen zu sein. Über die Jahre viel gelernt zu haben und euch heute zu helfen, eure Persönlichkeit und euren Style bis auf die Nägel zu bringen.
Auch wenn es mir als Mama und Ehefrau manchmal gar nicht so leicht fällt die kleine Selbstständigkeit und den Alltag unter einen Hut zu bekommen, freut es mich jedes mal, wenn ich Euch mit schönen Nägeln und einem Lächeln bis zum nächsten Termin verabschieden darf.
Also bleibt kreativ, lebt euren Style und ich freu mich schon darauf die Geschichte der Nailart und Maniküre die nächsten Jahre selbst mitzugestalten.
Eure Isabell
Quellen und Bilder für diesen Artikel waren: Wikipedia, deavita.com, nd24.de und nailpolis.com, udiscover Germany, pinterest, pixabay. Herzliches Danke an die jeweiligen Autoren.
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